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DesinfoNavigator

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Verbreiter:innen von Desinformation nutzen verschiedene Strategien, um falsche Aussagen authentisch wirken zu lassen. Um dagegen vorzugehen und die Glaubwürdigkeit von Desinformation bei Betroffenen zu reduzieren, ist es wichtig, dass Betroffene nicht nur Desinformationen als solche erkennen, sondern auch die verwendete falsche rhetorische Strategie verstehen.

Deshalb setzten wir uns das Ziel ein Tool zu entwickeln, mit dem Nutzer:innen prüfen können, ob und welche irreführenden rhetorischen Strategien in einer Aussage angewendet wurden. Es soll die möglicherweise angewendeten Strategien erkennen und listen, diese erklären und eine Anleitung bieten, welche Aspekte überprüft werden müssen, um die Aussage zu überprüfen. Somit werden die Nutzer:innen befähigt Desinformation selbstständig zu erkennen und zu widerlegen.

Unser Team war sehr divers aufgestellt. Unsere Ideengeberin Dr. Clara Christner (Kommunikationswissenschaftlerin mit Forschungsschwerpunkt Desinformation am Karlsruher Institut für Technologie) hat uns im Vorfeld des Politechathons bei der Vorbereitung mit ihrer fachlichen Expertise unterstützt. Vor Ort haben Jan Höllmer und Lena Beck (beide Data Scientist / Engineer bei scieneers GmbH) das Projekt geleitet und technisch umgesetzt. Die beiden Volunteers Carina Jantsch (Moderatorin und Trainerin im Bereich Rhetorik) und Dominic Altstädter (Masterstudent für Politische Kommunikation in Düsseldorf) haben uns vor Ort bei der Konzipierung der Benutzeroberfläche und Erstellung des Datensatzes unterstützt.

In den zwei Tagen des Politechathons konnten wir unsere Idee verifizieren und einen ersten Prototypen entwickeln. Nutzer:Innen haben dabei die Möglichkeit, Aussagen, die sie gerne prüfen möchten, auf einer Webseite analysieren zu lassen. Durch ein Sprachmodell werden dann die entsprechenden Stellen, bei denen potenziell Strategien der Desinformation eingesetzt wurden, identifiziert und die Nutzer:In in Bezug auf die jeweilige Textstelle dynamisch angeleitet, in welcher Form diese zu prüfen sind. Am Ende des Wochenendes lief das Tool lokal und lieferte passende Ergebnisse für Nachrichten-Artikel, aber auch kurze Social Media Posts. Somit war das Wochenende ein großer Erfolg für das Team, da wir zeigen konnten, dass unsere Idee technisch umsetzbar ist.

Für die nahe Zukunft planen wir, das Tool zu veröffentlichen und uns auf die Suche nach Projektpartner:innen zu machen, die eine Erweiterung des ersten Prototypen unterstützen. Wir sind davon überzeugt, dass so ein Tool vielfältige Einsatzmöglichkeiten, vor allem im Bildungskontext zur Unterstützung und Förderung der Medienkompetenz, haben kann.

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